Administrative Probleme bei der Verwaltung und Vergabe von öffentlichem sowie sozial geförderten Wohnungen
Heinz Schoibl: Forschung – Tätigkeitsfelder
ERSTE ETAPPE DER JUGENDARBEIT (ANFANG DES 20. JAHRHUNDERTS) ad Familie: trotz Ausbreitung der Einflüsse des Kapitalismus auf die Privatsphäre gilt die (bürgerliche) Familie unbestritten als zentrale Grundlage der Gesellschaft; durch durchgängige Erwerbstätigkeit von Männern und in ersten Anfängen auch von Frauen erweisen sich aber insbesondere die proletarischen Familie (in den Armenghettos der industrialisierten Ballungsräume) als Ort der Erziehung der Kinder als ungeeignet; eine wachsende Anzahl von Jugendlichen ist mit Verwahrlosung und Verelendung konfrontiert. In der Presse sowie der öffentlichen Meinung wird der Ruf nach ‚Rettung’ der gefährdeten Jugendlichen laut. ad Schule: Die allgemeine Schulpflicht ist eingeführt. Mehr und mehr setzt sich in dieser Zeit eine weitgehende Verlängerung der Pflichtschulzeit, eine Institutionalisierung der Schulen und eine weitgehende Verregelung des Faktums Schulbesuch durch. Wissensvermittlung rückt dabei immer stärker in den Mittelpunkt der schulischen Angebote, die sich wesentlich um Allgemeinbildung sowie Ausbildung in spezifischen berufsvorbereitenden Fächern drehen. Wesentlich erscheint dabei die zunehmende Monofunktionalisierung und die verstärkte Ausrichtung auf eine Wissensvermittlung im Dienst der Wirtschaft (spätere Anwendung im Berufsleben), während allgemeinere Fragen der Persönlichkeitsbildung und der Förderung von sozialer Kompetenz mehr und mehr in den Hintergrund geraten. ad außerschulische Jugendarbeit: Mit Beginn des 20. Jahrhunderts starten die ersten Ansätze für eine verbandliche Jugendarbeit, die […]
Heinz Schoibl, Mit roten Zahlen ins Erwerbsleben, Jugendliche und Schulden in Vorarlberg, Salzburg 2005 Heinz Schoibl, Doris Gödl, Polytoxikomane Jugendliche und Wohnungslosigkeit, Bedarfsanalyse im Bundesland Tirol, 2004 Birgit Buchinger, Beate Hofstadler, Ulrike Gschwandtner, Heinz Schoibl, Konstruktionsprozesse von Identität, Geschlecht und Körper(erleben) bei Jugendlichen in Österreich unter geschlechtsspezifischer Perspektive, Salzburg 2000 – 2002 Heinz Schoibl, Ursachen und Rahmenbedingungen der Verschuldung von 16 – 25Jährigen, unter Mitwirkung von Beat Rünzler, 1998
Es dauerte bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts, bis sich Jugend als Phänomen in allen sozialen Bereichen, insbesondere sind hier (Jugend)Mode, (Jugend)Medien und (Jugend)Kultur hervorzuheben, durchgesetzt hat. Der gesellschaftliche Wandel in unserer modernen Zeit hat auch die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen entscheidend verändert. Die ehedem festgefügten Bindungen an überlieferte Werte und Verhaltensmuster sind lockerer, die individuellen Perspektiven bezüglich Bildung, Beruf und Lebensgestaltung vielfältiger geworden. Kindern und Jugendlichen sind damit aber nicht nur neue Chancen und Möglichkeiten eröffnet. Gleichzeitig sind sie auch besonderen Anforderungen und Belastungen ausgesetzt. Dementsprechend vielfältig ist inzwischen die Palette der Jugendforschung, die sich mit den Folgen der Modernisierung der Gesellschaft und dem damit verbundenen Wandel des sozialen Ortes von Kindheit und Jugend auseinandersetzt. INDIVIDUALISIERUNG Individualisierung bedeutet zunehmende Differenzierung von der Umgebung, die Bildung einer eigenen Rolle, die nicht nur fremdbestimmt sondern selbst definiert ist. Es spielt immer mehr eine Rolle, eigene Standpunkte formulieren zu können. Meinungspluralität ist vorherrschend. Relative wirtschaftliche Sicherheit ermöglicht Prozesse der Selbstreflexion und Selbstfindung. Die Chance und der Zwang, zwischen verschiedenen Möglichkeiten zu wählen, um ein höchstes Maß an Selbstbestimmung zu erreichen, prägen gleichermaßen. Beobachtbar ist eine zunehmende Befreiung aus fest gefügten Strukturen (Klasse, Religion, Schicht oder Familie). Verbesserte Bildungschancen und (soziale) […]
Es dauerte bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts, bis sich Jugend als Phänomen in allen sozialen Bereichen, insbesondere sind hier (Jugend)Mode, (Jugend)Medien und (Jugend)Kultur hervorzuheben, durchsetzen konnte. Der gesellschaftliche Wandel in unserer modernen Zeit hat auch die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen entscheidend verändert. Die ehedem festgefügten Bindungen an überlieferte Werte und Verhaltensmuster sind lockerer, die individuellen Perspektiven bezüglich Bildung, Beruf und Lebensgestaltung vielfältiger geworden. Kindern und Jugendlichen sind damit aber nicht nur neue Chancen und Möglichkeiten eröffnet. Gleichzeitig sind sie auch besonderen Anforderungen und Belastungen ausgesetzt. Die moderne Jugendforschung hat sich zunehmend mit den unterschiedlichen Anforderungen an Kinder und Jugendliche auseinandergesetzt und den Wandel des sozialen Orts von Kindheit und Jugend unter den Vorzeichen der Modernisierung der Gesellschaft untersucht.
Erschienen November 2018 im mandelbaum Verlag: Regionale Menschenrechtspraxis. Hrsg. Josef P. Mautner.
Armut im Wohlstand zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass Armutsgefährdung und akute Armut weitgehend in die Gesellschaft eingestreut sind. Es handelt sich dabei nicht mehr um eine in sich geschlossene Gesellschaftsschicht, die als eigenständiger Teil der Gesellschaft ein randständiges Dasein führt. Während jedoch in Armut geratene Gesellschaftsschichten eigene gemeinschaftliche Kultur- und Bewältigungsmuster entwickeln können und Armut unter diesen Vorzeichen eine gemeinsame Erfahrung darstellt, bleiben singularisierte (gewissermaßen eingestreute) arme Menschen zur Bewältigung oder Linderung von Armutsfolgen auf sich gestellt, ohne dass gemeinsamen und wechselseitig unterstützte Anstrengungen entwickelt werden könnten. Armut im Wohlstand wird leicht übersehen
Herausgeber Amt der Steiermärkischen Landesregierung Abteilung 6 Bildung und Gesellschaft Referat Jugend Redaktion Angela und Heinz Schoibl Helix – Forschung und Beratung Download Strategische Ausrichtung der Kinder- und Jugendarbeit Steiermark 2017 – 2022
Umfangreiche Tagungsdokumentation des VSOP D-A-CH-Kongresses 2018 in München, "Sozialplanung und bezahlbares Wohnen"
Anmerkungen zur Geschichte der Wohnungslosenhilfe Wohnungslosenhilfe in Österreich geht auf Entwicklungen und Initiativen zurück, die in den 1970er Jahren eingeleitet und seither Schritt für Schritt professionalisiert werden konnten. Damals hat sich eine Haltung durchgesetzt, wonach Wohnungslosigkeit keine ordnungspolitische Herausforderung, welche mittels Strafe und Sanktion bereinigt werden müsste, sondern eine Agenda der sozialen Arbeit darstellt. Danach gilt es, durch Beratung und Betreuung einerseits die individuellen Ursachen für Wohnungslosigkeit und anderseits durch Vermittlung und Begleitung die strukturellen Hürden zu bewältigen, die einem offenen Zugang zu sozialer und Wohnsicherheit entgegenstehen. Auf dieser ideellen Grundlage konnten in den vergangenen Jahrzehnten differenzierte Angebote und Einrichtungen etabliert werden, die jedoch nahezu ausschließlich im Bereich der größeren Städte angesiedelt sind. Ein aufwändiges Forschungsprojekt von Helix, im Auftrag der BAWO und finanziert durch das BMASK, befasste sich mit der österreichweiten Analyse von quantitativen und qualitativen Aspekten von Wohnungslosigkeit sowie der Vorsorgen der Wohnungslosenhilfe. Nähere Informationen zu Wohnungslosigkeit und Wohnungslosenhilfe finden Sie hier. Wohnungsnot, Wohnungslosigkeit und Wohnungslosenhilfe Im Zuge der Professionalisierung der WLH hat sich auch eine differenzierte Begrifflichkeit durchgesetzt. So wurde der ursprüngliche Begriff der Nichtsesshaftigkeit schlicht abgeschafft, weil dieser Begriff ein Verständnis von Wohnungslosigkeit als Krankheit bzw. als defizitäres Persönlichkeitsmerkmal unterstellt. Demgegenüber ist es – auch für […]
Regionale Wohnungslosenerhebung und Regionalisierung der Hilfeangebote im Auftrag des Forum Wohnungslosenhilfe und gefördert vom Land Salzburg, Abteilung 3 und 10
Sozialwissenschaftliche Untersuchungen haben es vor dem Hintergrund des öffentlichen Diskurses über Betteln, Bettelbanden und organisierte Bettelmigration sehr schwer, Argumente und Erkenntnisse in die öffentliche sowie veröffentlichte Diskussion einzubringen und rationale Grundlagen einzubringen. Da hier nicht ausreichend Platz gegeben ist für den empirischen Erkenntnisstand, finden sich anschließend ein paar Stichworte zum aktuellen Stand der Entwicklung: • Überwiegend handelt es sich um BewohnerInnen ländlicher Regionen in Südost-Europa, u.a. Rumänien, Slowakei und Bulgarien; viele davon gehören zur Volksgruppe der Roma/Romnija • Die ländlichen Regionen Südosteuropas sind sehr strukturschwach, die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Sozialsysteme in der Regel nicht bedarfsdeckend. In besonderem Ausmaß sind ethnische Randgruppe wie Romnija von Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung betroffen. Menschen in Langzeitarbeitslosigkeit sind kaum bis nicht in der Lage, mit den Transferleistungen ihre Wohnkosten abzudecken bzw. ihre Familien zu ernähren. • Insgesamt geht die Zahl der notleidenden Menschen in diesen Regionen in die Zigtausende. Erfahrungsgemäß ist jedoch nur ein kleiner Teil der Armutsbetroffenen in der Lage, die Anstrengungen der Armutsmigration zu bewältigen, sodass in der Regel jeweils nur einzelne Familienangehörige sich temporär auf den Weg machen. Erhebungen in Graz, Salzburg und Vorarlberg legen nahe, dass es sich um mehr / minder kleine Gruppen handelt, die sich jeweils kurz- bis mittelfristig […]