„Also? Das war’s dann. Ich bin schon alt, ich bin nicht gesund. Alles fällt mir schon schwer, aber ich sehe nicht, wie sich das ändern könnte. Nein, das wird wohl so bleiben bis zum Schluss.“ (Roma, männlich, 66 Jahre alt, Slowakei)
So beschreibt PE seine aktuellen Perspektiven, Zuhause gibt es nichts zu essen und er hat keine Chance, dass sich in den nächsten Jahren daran was ändert. Deshalb kommt er regelmäßig nach Salzburg, um hier zu betteln und anschließend mit dem Notgroschen wieder heimzufahren, bis das Geld wieder ausgegangen ist und er wieder kommen muss – solange ihm das eben möglich ist. Aber PE ist nicht der Einzige. Jahr für Jahr kommen ca. 1.350 Menschen aus Südosteuropa nach Salzburg, halten sich hier durchschnittlich drei – vier Wochen auf, betteln oder arbeiten (unangemeldet und für einen Hungerlohn) oder machen auf der Straße Musik. Ihr Leben findet auf der Straße / im öffentlichen Raum statt – unter höchst unwürdigen und letztlich gesundheitsschädlichen Rahmenbedingungen – bei Regen, Wind und Kälte – ohne Privatsphäre und ohne Möglichkeit, sich zu waschen oder die Bekleidung zu reinigen bzw. instandzuhalten.
Über die Lebens- und Bedarfslagen liegt nun eine Studie vor, für die im Zeitraum Februar bis Mai 2013 mehr als 170 Interviews in der Muttersprache der Notreisenden durchgeführt wurden. Auf der Grundlage der dabei gewonnenen Erkenntnisse wurde eine Reihe von Maßnahmenvorschlägen erarbeitet, die am 4.10.2013 formell der Presse und im Anschluss daran den VertreterInnen der politischen Gemeinderatsklubs präsentiert und zur Diskussion gestellt wurden.
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Not-Reisen_und_Bettel-Migration_Bericht_131001