Armut im Wohlstand zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass Armutsgefährdung und akute Armut weitgehend in die Gesellschaft eingestreut sind. Es handelt sich dabei nicht mehr um eine in sich geschlossene Gesellschaftsschicht, die als eigenständiger Teil der Gesellschaft ein randständiges Dasein führt. Während jedoch in Armut geratene Gesellschaftsschichten eigene gemeinschaftliche Kultur- und Bewältigungsmuster entwickeln können und Armut unter diesen Vorzeichen eine gemeinsame Erfahrung darstellt, bleiben singularisierte (gewissermaßen eingestreute) arme Menschen zur Bewältigung oder Linderung von Armutsfolgen auf sich gestellt, ohne dass gemeinsamen und wechselseitig unterstützte Anstrengungen entwickelt werden könnten.